Große Kerzen, kleine Kerzen. Runde Kerzen, Eckige Kerzen. Dicke Kerzen, dünne Kerzen. Die Auswahl an Kerzen ist immens groß und neben diesen Standardausführungen gibt es noch eine ganze Bandbreite an Sonderausführungen. So gibt es Kerzen für besondere Anlässe wie die Kommunion oder einen Geburtstag. So wie es all diese verschiedenen Varianten gibt, so gibt es auch verschiedene Herstellungsarten.
Kerzen werden von Wachsziehern in Massenproduktionen in Fabriken oder in Einzelanfertigungen in Manufakturen per Hand hergestellt. Bei der Kerzenherstellung gibt es verschiedene Möglichkeiten. So kann man Kerzen Pressen, Gießen, Ziehen, Extrudieren, Tauchen, Aufziehen oder Kneten.
Das Pressen von Kerzen ist die Herstellungsvariante, die heutzutage am häufigsten verwendet wird. Dies liegt auch mit daran, dass diese Art der Herstellung am billigsten ist. Als Rohmaterial wird hier Wachs in Pulverform genutzt. Dieses wird in einen Zylinder gegeben und von zwei Seiten mit je einem Stempel gepresst. Das pulverige Wachs wird dabei durch den Druck fest. Anschließend wird der Rohling noch in ein Bad getaucht und die Kerze ist fertig.
Statt des pulverförmigen Wachs wird beim Gießen flüssiges Wachs verwendet. Dieses wird in Formen gegossen, die das Negativ zur gewünschten Kerzenform darstellen. Je nach Kerzenform ist auch das verwendete Material der Negativform verschieden. So werden bei Spitzkerzen und Stumpen zum Beispiel häufig Formen aus Gips, Kunststoff oder auch Metall genutzt. Für aufwendige Kerzenformen dagegen wird flexibleres Silikon genutzt.
Auch beim Ziehen ist das Wachs flüssig. Hier wird ein Docht durch das Wachs gezogen und anschließend durch ein sogenanntes Kaliber. Das Kaliber ist ein Maß für den Durchmesser. Dieser wird immer größer, bis die Kerzen die gewünschten Abmessungen erreicht haben.
Beim Extrudieren wird das Wachs durch eine rotierende Förderschnecke transportiert und in eine Form (auch hier spricht man wieder von Kaliber) geschossen. Dieses Kaliber ist das Negativ zu der jeweiligen Form der Kerze. Nach dem Einschießen des Wachs sind die Kerzen fertig.
Das Tauchen ist die vermutlich bekannteste Art der Herstellung. Bei dieser wird der Docht wiederholt durch flüssiges Wachs gezogen und anschließend zum Abtrocknen und Aushärten wieder herausgezogen. In großen Fabriken wird dies mit einer großen Anzahl an Dochten (teilweise bis zu tausend Stück) gleichzeitig durchgeführt. Auch in Manufakturen wird diese Herstellungsmethode noch genutzt.
Bei dem Aufgießen wird das Wachs auf den Docht gegossen. Dadurch wird die Kerze immer dicker. Das Aufgießen erfolgt solange, bis die Kerze die gewünschte Dicke erreicht hat.
Das Kneten ist eine Herstellungsart, die per Hand erfolgt. Hier wird flüssiges, heißes Paraffin genutzt. Die Behälter mit dem erhitzten Paraffin werden in Wärmeschränken auf Temperatur gehalten, sodass sie noch geknetet werden können. Auf diese Weise werden dann Kerzen in Obst- oder Blumenform per Hand hergestellt.
Die Möglichkeiten der Herstellung sind vielfältig und ebenso vielfältig sind die Formen der Kerzen. Die Herstellung ist natürlich noch nicht alles. So können selbst schnöde Stumpenkerzen von Hand verziert werden, so dass sie sich perfekt als individuelle Geschenkidee eignen. Gerade aus Kerzen mit Symbolcharakter wie Taufkerzen, Kommunionkerzen oder Hochzeitskerzen werden somit hübsche individuelle Hingucker.